14. November 2017 - Beiträge - Mötzingen - Vorträge - Autor*in

Natur- und Landschaftsschutzgebiet Egenhauser Kapf

Ganz in unserer Nähe befindet sich das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Egenhauser Kapf und doch war es einigen Gästen so nicht bekannt. Das sollte sich nach dem Vortrag im Alten Rathaus in Mötzingen am 08.11.2017 mit  Karl-Heinz Gänßle, einem engagierten Naturschützer,  ändern. Zunächst begrüßte Heidi Morlok die vielen Gäste mit einem Gedicht über die Silberdistel, die auch im Egenhauser Wappen enthalten ist.

Auf der Gemarkung Egenhausen befindet sich ein ca. 150 ha großes Naturschutzgebiet mit einer fantastischen Pflanzen- und Insektenvielfalt, so der ehrenamtlich tätige Naturschutzwart der das Gebiet betreut. Dabei achtet Herr Gänßle bei seinen Kontrollgängen streng darauf, dass niemand die ausgewiesenen Wege verlässt und dabei aus Versehen oder Gedankenlosigkeit auf wildwachsende Pflanzen tritt. Auf dem Kapf wachsen allein 15 Arten von Orchideen, ca. 500 Golddisteln und noch viel mehr Silberdisteln.

Die Blütenpracht des Trockenrasen beginnt im Frühjahr mit dem gelbblühenden Frühlings-Fingerkraut. Im Sommer treten die bitterstoffhaltige Zypressen-Wolfsmilch, die Ästige Graslilie, das Gelbe Sonnenröschen und der Wilde Dost die Nachfolge an. Im Spätsommer entfalten die Karthäuser-Nelke und die Kleine Bibernelle ihre Schönheit, um dann im Herbst dem Deutschen Enzian und dem Fransen-Enzian den Vortritt zu lassen.

 

Von dem Blütenreichtum profitieren viele der dort vorhandenen Schmetterlingsarten und andere Insekten wie Bienen, Wildbienen, Hornissen, Hummeln usw.

Ein weiterer wertvoller Lebensraum auf dem Egenhauser Kapf ist der im Südosten gelegene Muschelkalk-Steinbruch, der allerdings nicht öffentlich zugänglich ist. Hier haben einige seltene und gefährdete Säugetier-, Amphibien- und Reptilienarten überlebt, deren Vorkommen z. T. einmalig für den Landkreis Calw ist.

Die Landschaftspflege wird durch die Beweidung mit Schafen erledigt. Einmal jährlich werden Hecken und Sträucher geschnitten und ausgedünnt, sodass das Gelände von Wildwuchs bewahrt wird.

Nach der beeindruckenden u. interessanten Präsentation bedankte sich unsere Vorsitzende Heidi Morlok bei Herrn Gänßle mit einem Präsent das er, falls er neben seiner engagierten Tätigkeit noch Zeit findet, in einer ruhigen Feierabendstunde genießen sollte.


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