Frauen machen Politik
Für dieses Thema konnten wir die Frauengeschichtswerkstatt Herrenberg zu einer interessanten und anschaulich vorgetragenen Präsentation gewinnen.
Anlässlich der bevorstehenden Kommunal- und Europawahlen blickten wir zurück auf die Anfänge des Frauenwahlrechts im Jahr 1919. Im Zentrum dieses mehrstimmigen Vortrags der Frauengeschichtswerkstatt standen die Biografien der ersten württembergischen Landtagsabgeordenten: Clara Zetkin, vorgestellt von Illja Widmann, Mathilde Planck, vorgestellt von Claudia Nowak-Walz, Thekla Kauffmann, vorgestellt von Sonja Klaus Condo und Emilie Hiller, vorgestellt von Elke Klump-Röhm. Außerdem wurde Marie Gerlach, die erste Herrenberger Gemeinderätin, von Inge Rau vorgestellt. Den lehrreichen Abend moderierte Dr. Claudia Nowak-Walz.
Begonnen wurde das Programm mit einem gemeinsam vorgetragenen Gedicht der Frauen aus dem Gäuboten vom 4. Januar 1914: „Wählt ALLE! Auch Ihr Frauen aus vom Gäu und Ammertal“. Dieser Aufruf im Gäubote markiert eine politische Zeitenwende. Seit November 1918 waren in Deutschland auch die Frauen wahlberechtigt. In Württemberg war dies erst am 12. Januar 1919 möglich. Zwischendurch hörten wir das Lied „Raus mit den Männern aus dem Reichstag“ von Claire Waldoff und zur Auflockerung eine Melodie zu einem Charleston. Diesen Tanz konnten damals schon die Frauen ohne Männer tanzen. Zu bemerken ist, dass an diesem Abend keine Männer bei diesem Vortrag zu Gast waren. Dieses Thema interessiert sie wohl nicht. Zum Schluss warfen wir noch einen Blick auf die Kommunalpolitik in Deckenpfronn. Die uns bekannte Else Landes war die erste Gemeinderätin in Deckenpfronn (von 1984 bis 1994).
Nach großem Beifall bedankte sich Ilona Walz mit einem Blumengruß bei den fünf Frauen für den hervorragenden Vortrag.