Inkontinenz – ein unterschätztes Problem – Senkungen vermeiden und behandeln
Zu diesem unerschöpflichen Thema war die Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Ines Vogel bei uns am vergangenen Montagabend eingeladen.
Inkontinenz ist auch heute noch ein Tabu – Thema. Über 60 % der Frauen verheimlichen ihre Erkrankung (Männer ?), 58 % führen die Blasenschwäche auf das Altern zurück und bis zu einem Arztbesuch vergehen im Schnitt immerhin 10 Jahre. Es wird unter Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz unterschieden. Ab dem 70. Lebensjahr steigt die Häufigkeit der Harninkontinenz steil an.
Wenn die Blasenschwäche nicht behandelt wird, ergeben sich körperliche Folgen (Harnwegsinfektion, Nierenbeckenentzündung, Hautentzündung und Wundliegen) sowie seelische Folgen (Einschränkung der körperlichen Aktivitäten, sozialer Rückzug, Beeinträchtigung Sexualität, Minderwertigkeitsgefühle sowie Vereinsamung).
Auf keinen Fall sollte man nun weniger trinken, täglich sind 1 ½ – 2 l notwendig. Wer bislang nicht betroffen ist, sollte auf jeden Fall vorbeugen. Eine Heilung kann auf jeden Fall schonend erfolgen. Erst, wenn kein Erfolg auftritt, sollte operiert werden. Eine Untersuchung erfolgt durch Blasendruckmessung, Harnflussmessung, Ultraschalluntersuchung oder Blasenspiegelung. Es gibt auch sonst verschiedene Behandlungsarten wie Beckenbodentraining, Elektrostimmulation, Würfelpessar/Tampon, sog. Hängematte und Harnröhreneinspritzung.
Ob man bei einer Inkontinenz den Gynäkologen oder den Urologen aufsuchen soll beantwortete Frau Dr. Vogel damit, dass dies Geschmackssache wäre.
Im Anschluss an diesen informativen und interessanten Vortrag wurde noch rege diskutiert und Frau Dr. Ines Vogel beantwortete gerne genau und sachlich die gestellten Fragen. Auch konnten die Anliegen einzeln ohne alle Zuhörer mit ihr besprochen werden.