Dialog Landwirtschaft und Verbraucher
Einen sehr interessanten Vortrag hörten wir letzten Mittwoch 17.04.2024 im Eltinger Gemeindehaus von Frau Heide Ebser.
Landwirtschaft wird aufgegliedert in Pflanzenanbau und Tierhaltung.
Pflanzenanbau bedeutet Landschaftspflege und Umweltschutz. Die Bauern bekommen Geld von der EU, wenn z.B. ein Grünstreifen am Feldrand gepflanzt wird, oder Brachflächen mit Fruchtfolgen erfolgen.
Die Hofgrößen in den einzelnen Bundesländern sind ausschlaggebend für die Zuwendungen aus der EU. Kleine Betriebe dominieren die baden-württembergische Landwirtschaft. Durch die Realteilung im baden-württembergischen Erbrecht kann und kommt es immer zu kleineren Ackerflächen, die für ein Auskommen nicht mehr ausreichen. Somit gibt es viele Nebenerwerbsbetriebe.
Flächenvergleich: In Sachsen Anhalt bewirtschaftet ein Haupterwerbsbetrieb im Durchschnitt 335 Hektar, in Baden Württemberg 70,5 Hektar.
Die Pflanzenschutzverordnung wird auch von der EU festgelegt. Es gibt Ungleichbehandlungen unter den Ländern, z.B. ist ein Pflanzenschutzmittel in Deutschland verboten und anderswo erlaubt. Diese Unterschiede lassen sich fortsetzen, wie z.B. bei den Erntehelfern (Unterbringung und Bezahlung).
Bei der Tierhaltung sind die Auflagen noch umfangreicher. Bei der Rinderzucht müssen die Kühe nach dem Kalben Ruhezeiten haben und dürfen nicht gemolken werden. Bei uns hat ein Milchbauer im Schnitt 30 Kühe, in anderen Ländern sind die Zahlen deutlich höher. Zuchtbetriebe stellen teilweise ihren Zuchtbetrieb ein, weil die Auflagen immer höher werden. Neugeborene Ferkel werden kastriert, in Deutschland unter Narkose, anderswo werden Schmerzmittel gegeben oder gar nichts verabreicht.
Das Fazit dieses Vortrags: Nachhaltige und naturnahe Landwirtschaft kann nur gelingen, wenn wir alle umdenken. Ich muss mich persönlich dafür interessieren was ich kaufe und was ich mit meinem Kauf unterstütze. Wenn ich nur auf dem Preis schaue wird sich nichts ändern.
Die anschließende Diskussion war sehr lebhaft und vielseitig.