22. Mai 2013 - Beiträge - Rutesheim - Vorträge - Autor*in

Die Geschichte der Waldenser

k-rimg1781.JPGZu diesem eindrucksvollen Vortrag konnten wir unser Mitglied Carmen Schortk-rimg1789.JPG und ihren Ehemann Henry Schortk-rimg1793.JPG  als Referenten gewinnen.

WALDENSER – wer sind sie, woher kommen sie?

Ein mit Dia´s untermalter Vortrag erzählte uns die Ausbreitung, bzw. Ansiedlung der Waldenser. Die Wurzeln reichen bis ins Hochmittelalter; die Geschichte der Waldenser begann in der Zeit von 1174 in Lyon. Dort starb ein Freund des Kaufmannes Petrus Waldus. Dieser hatte daraufhin begonnen den Sinn des Lebens zu suchen. So auch wollte er die Bibel verstehen, und ließ sie ins Französische übersetzen. Er verteilte sein gesamtes Vermögen an Arme. Als Vorbild der Apostel zogen er und sein Gefolge  als Arme verkleidet durch die Alpentäler zwischen Italien und Frankreich.Sie lasen den Menschen aus der Bibel vor, und erklärten ihnen die heilige Schrift. Man nannte sie die „ARMEN VON LYON“. Solche Wanderprediger wollte die  katholische Kirche nicht, denn kein Laie durfte ohne bischöfliche Genehmigung predigen. So mussten sie ihrer Mission im Verborgenen nachgehen. Doch die Waldenserbewegung breitete sich im 13. Jahrhundert in Europa aus. „Halte dich an die Bergpredigt“ war ihre Botschaft. Durch die kath. Kirche verfolgt, wurden die Waldenser fast vollständig ausgerottet. Im Grenzgebiet zwischen Frankreich und dem Herzogtum Savoyen-Piemont überlebten nur Wenige die Verfolgung. In weiten Teilen von West-und Mitteleuropa breiteten die Waldenser sich bis zum 15. Jahrhundert aus.  Und wieder begannen  erneute Verfolgungen im Jahr 1685.  Französische Soldaten nahmen über 14.000 Waldenser gefangen, und töteten dabei sehr Viele. Nachdem sich ausländische Regierungen für die Gefangenen einsetzten wurden sie freigelassen. Doch sie mussten ihre Heimat verlassen. Im Herbst 1686 zogen die Ersten Heimatvertriebenen über die verschneiten Berge in die Schweiz. Diese Strapazen überlebten Viele nicht. Im Jahre 1698 wurden nochmals ca. 3000 Bewohner der Täler Perosa und Pragela aus ihrer Heimat vertrieben. In Württemberg, Baden und Hessen wurden sie aufgenommen.

 Am 13. Juni 1699 kamen 242 Personen in Heimsheim an. Sie bauten Baracken am östlichen Rand der Gemarkung. In Erinnerung an ihren Heimart PEROSA im unteren Chisonetal nannten sie den neuen Ort „PEROUSE„. Ihre Waldensernamen sind bis heute erhalten geblieben, so zum Beispiel: Baret, Vincon, Simondet.

Die inzwischen entstandenen Partnerschaften zwischen Perouse und Perosa ist ein wichtiger Beitrag zur zwischenmenschlichen Freundschaft. Auch eine alte Waldensertradition ist vor einigen Jahren in Perouse wieder aufgelebt – das Freudenfeuer. In Erinnerung an den 17. Februar 1848, als den Waldensern im Piemont wieder alle politischen, und bürgerlichen Rechte zugebilligt wurden.

Der Waldenserwappen zeigt einen Leuchter mit sieben Sternen, darauf steht:

„Lux lucet in tenebris – Licht leuchtet in der Finsternis“

Liebe Carmen, lieber Henry,

Euch beiden herzlichen Dank für diesen beeindruckenden Vortrag der Waldensergeschichte.

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